Die V-Fabrik
Der wichtigste Handlungsort ist die V-Fabrik
V-Anlage alt (vor 1978 gebaut und bis 30. 6. 1991 in Betrieb): Herstellung von V aus Acetylen (Äthin) und HCl bei circa 200 °C und Überdruck in Gegenwart eines Quecksilber(II)-chlorid/Aktivkohle-Katalysators.
C-V-Anlage alt (1978-1995), (Bild 1): Insgesamt 150 Meter breit und 300 Meter lang; durch drei Quertrassen (Nord-Süd) in 4 Teile geteilt:
Bild 1: 1978-1996
- Messwarte; Rückstandsverbrennung (RV) und Spaltung
- Apparategerüst mit DC, C- und V-Destillation
- C-Tanklager, Hilfsstofftanklager
- V-Tanklager
V-Verladung ist 250 m entfernt vom Kugeltanklager
NH3-Verladung ist 400 m entfernt von der Messwarte
C-V-Anlage neu (1996-2000), (Bild 2): Insgesamt 280 m breit und 300 m lang; durch drei Querstraßen(Nord-Süd) und 1 Längsstraße (Ost-West) in 6 Teile geteilt:
Bild 2: 1996-2000
- Spaltung 1
- Neue RV, Abwasser und Nebenanlagen
- Apparategerüst mit DC1, C-und V-Destillation 1
- Oxi 1 und HCl-Puffer
- C-Tanklager, Hilfsstofftanklager
- V-Tanklager
C-V-Anlage 1 und 2 (ab 2000), (Bild 3): Insgesamt 280 m breit und 300 m lang; durch drei Querstraßen(Nord-Süd) und 1 Längsstraße (Ost-West) in 8 Teile geteilt:
Bild 3: ab 2000
- Spaltung1
- neue RV, Abwasser und Nebenanlagen
- Apparategerüst mit DC1, C-und V-Destillation 1
- Oxi 1 und HCl-Puffer
- Apparategerüst mit DC 2, Oxi 2, C-und V-Destillation 2
- Spaltung 2
- Neues C-Tanklager
- V-Tanklager
Messwartengebäude alt (1978-1998): In dem aus roten Ziegeln gebauten zweistöckigen Gebäude befinden sich im Erdgeschoss der fensterlose, ehemalige Kontrollraum mit dem noch etwas größeren Messwartennebenraum, in dem immer noch MSR-Einrichtungen untergebracht sind und zum anderen mehrere Räume mit für die C-V-Anlage erforderlichen Elektroeinrichtungen zur Steuerung der elektrischen Geräte in den Teilanlagen sowie die Klimaanlage für das Gebäude. Gleich neben dem Hauseingang links von der Treppe gab es einen Aufenthaltsraum mit Herrentoilette für die Anlagenfahrer. Am südlichen Rand des Gebäudes war noch Platz für eine kleine MSR-, eine etwas größere Schlosserwerkstatt und den Batterieraum zur Notversorgung der wichtigsten Messwarteneinrichtung mit Strom geblieben. Der Rest des Hauses auf dieser Ebene dient ebenfalls der Unterbringung von elektrotechnischen Ausrüstungen. Direkt darüber in der ersten Etage befindet sich das großzügig ausgelegte Labor, bestehend aus einem großen und einem kleineren Raum, mit riesiger Fensterfront, von der aus die dort Arbeitenden direkt auf die Spaltanlage sehen können. Eine Treppe führt in diese Etage zu einem Flur, der sich in zwei Gänge aufspaltet, die jeder mit einer selbstschließenden Brandschutztür ausgerüstet sind. Die eine Tür führt in einen Flur, von dem aus es weiter zum Labor sowie zu vier anderen Räumen geht, die als Vorrats-, Lagerraum oder Archiv genutzt werden. Hinter der zweiten Tür erstreckt sich ein Gang auf dessen linker Seite sich eine Damentoilette, sechs unterschiedlich große, seit 1998 leer stehende Büros und auf der rechten der großen Elektroschaltraum befindet. Am Ende des Flurs gibt es ein geräumiges Besprechungszimmer.
Kontrollraum alt (1978-1998): Die alte Messwarte bestand aus einem nur 5 Meter breiten, aber mindesten 20 Meter langen Raum dessen eine Längsseite eine Respekt einflößende Fülle von Messgeräten und Reglern aufwies. Oberhalb dieser technischen Einrichtungen war auf ein Meter breiten Blechtafeln, die zur Decke hin etwas in den Raum hineinragten und dadurch sehr gut für die Anlagenfahrer einzusehen waren, das gesamte technologische Schema der C-V-Anlage wunderbar übersichtlich aufgemalt. Dadurch wurde der ohnehin imposante Eindruck der Messwarte noch erheblich verstärkt. An der weiß gestrichenen Rückwand befand sich nur ein Schaltkasten für die Brandwarnanlage. An dieser freien Fläche hatten die Ingenieure früher die detaillierten Fließbilder aufgehängt. Später wurden dort Regale mit vielen Fächern für die Schutzmasken der Anlagenfahrer installiert. Genau in der Mitte des Raumes befand sich ein Pult mit dem Tableau der internen Rufanlage des Betriebes und drei Telefonen.
1996 waren die zehn Bildschirme mit fünf Tastaturen des neuen Prozessleitsystems von Weichmann&Gelb mit etwa einem Meter Abstand vor der alten Messtafelwand vom Eingang bis zum Ausgang installiert worden. Die erste und letzte Prozessleitstation hatte man etwas schräg nach innen versetzt aufgestellt, sodass sich quasi ein Karre ergab in dem die zuständigen Operator ihre Plätze hatten. Von den fünf Prozessleitstationen dienten vier der Regelung und Steuerung der C-V-Anlage, während die fünfte Station, also zwei Bildschirme und eine Tastatur, für die MSR gedacht war. Aber natürlich konnte auch diese Station von den Anlagenfahrern benutzt werden. Die MSR-Geräte einschließlich des alten technologischen Schemas waren bis auf die V-Destillation und das C- und V-Tanklager aus der Messtafelwand entfernt und durch Bleche ersetzt worden. Hinter der alten Messtafelwand, also im Messwartennebenraum, stand noch eine sechste Station mit einer Tastatur, die eigentlich als Ersatz gedacht war, aber inzwischen vor allen Dingen von den Ingenieuren zur ungestörten Kontrolle genutzt werden konnte.
Messwartengebäude neu (ab 1998, die sogenannte Zentrale Messwarte): Das einstöckige, fünfunddreißig Meter breite neue Messwartengebäude erstreckte sich von der Querstraße S beginnend fünfundachtzig Meter auf der Ostseite der Straße 11 entlang. Sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite befindet sich je ein großer Parkplatz. Das Gebäude selbst besteht praktisch aus drei Teilen. Ein Viertel des gesamten Komplexes nimmt der auf der Südseite liegende, zentrale Kontrollraum zur Steuerung der C-V- und B-Anlage einschließlich Simulationsräumen ein. Es folgt ein Bürokomplex, der einen kleinen Innenhof einschließt, um den herum im Viereck ein Gang führt, der die Büros auch mit der Messwarte verbindet. Der dritte und größte Teil auf der Nordseite, der ebenso über Flure mit den anderen Teilen verbunden ist, enthält Besprechungsräume, die Kantine, das Archiv und das Bad für Frauen und Männer.
Kontrollraum neu (ab1998): Auf der linken Hälfte des großen Raumes befinden sich die fünf neuen, OPA eigenen Prozessleitstationen für die Anlage 2 mit je zwei, also insgesamt zehn Bildschirmen, die U-förmig aufgestellt worden waren, während die drei Leitstationen für die B-Membrananlage mit insgesamt sechs Bildschirmen, ebenfalls in U-Form angeordnet, angelehnt an den C-V-Bereich die zweite Hälfte des Kontrollraumes ausfüllten. Die älteren Leitstationen der Anlage 1 von der Firma Weichmann&Gelb hatten die Projektanten in einer Linie direkt gegenüber dem offenen U der neuen Prozessleitstationen installiert. Wenn der zuständige Operator sich also von einem Bildschirm der Anlage 1 umdrehte, konnte er mit ein, zwei Schritten die Stationen von Anlage 2 erreichen.