Was ist die Wahrheit über die DDR?

Wahrheit aus der Sicht des Einzelnen ist immer subjektiv.

Was ist die Wahrheit über die DDR?

 

Die DDR wird in der BRD einseitig von den wichtigsten Medien verteufelt. Ein Beispiel aus der letzten Zeit ist der Umgang mit Täve Schur, einem Sportidol für uns Ostdeutsche vor und nach der Wende. Er wurde nicht in Hall of Fame aufgenommen, weil er der BRD-Propaganda die Stirn gezeigt hat. Ich habe mir mal kurz die Liste der Aufgenommenen angesehen. – Na ja!

Wer etwas über die andere Seite der Wahrheit wissen möchte, kann, neben vielen anderen Möglichkeiten, auch nachfolgende Bemerkungen zu zwei Lebensbeschreibungen von bekannten Persönlichkeiten aus diesem Land  lesen.

Das sind die Autobiografien: Walter Janka*): Spuren eines Lebens und Wolfgang Harich**): Ahnenpaß – Versuch einer Autobiografie

 

Inhalt:

Walter Janka:

Das oberste Gericht der DDR verurteilte Janka am 26. Juli 1957 wegen Boykotthetze und als unmittelbarer Hintermann und Teilnehmer einer konterrevolutionären Gruppe zu fünf Jahren Zuchthaus mit verschärfter Einzelhaft (Verhaftung am 6. Dezember 1956, und am 23. Dezember 1960 auf Grund internationaler Proteste vorzeitige Haftentlassung). Janka hat die Anklage nicht anerkannt und auf unschuldig plädiert.

 

Wolfgang Harich:

Das oberste Gericht der DDR verurteilte Harich im März 1957 wegen Bildung einer konspirativen staatsfeindlichen Gruppe zu zehn Jahren Zuchthaus. (Verhaftung am 29. November 1956, und Ende 1964 durch eine Amnestie vorzeitige Haftentlassung). Harich hat ein umfassendes Geständnis abgelegt.

 

Zu den Büchern:

Beide Biografien existieren unabhängig voneinander und sind doch eng miteinander verknüpft, bis zu den Gerichtsverhandlungen freundschaftlich, danach feindlich.

Jankas Buch, Spuren eines Lebens, ist übersichtlich systematisiert, chronologisch, enthält klare Aussagen in gut verständlichem Erzählstil, und ist damit für jedermann gut zu lesen. Die Schilderungen der einzelnen Lebensstationen klingen sachlich-ehrlich, dadurch glaubwürdig und überzeugend. Es entstand für mich in keiner Phase des Lesens der Eindruck, dass Janka irgendjemanden im Zusammenhang mit der Gerichtsverhandlung zu Unrecht beschuldigt hat. Aus seiner Sicht schreibt er die Wahrheit.

 

Harichs Ahnenpaß – Versuch einer Autobiografie, ist genau das Gegenteil: Unübersichtlich, ohne erkennbare Systematik, der Autor springt zwischen den unterschiedlichsten Zeiten hin und her, die meisten Aussagen zu konkreten Situationen sind verschwommen. Trotzdem ist das Buch auf ganz andere Art und Weise sehr interessant und gut lesbar. Der Charakter des Autors ist in der Biografie gut zu erkennen, teilweise vermutlich von ihm beabsichtigt, aber andererseits vielleicht auch wieder nicht. So kann ich auch für dieses Buch sagen, dass Harich aus seiner Sicht die Wahrheit schreibt, auch wenn der Leser das Geschriebene etwas anders interpretieren mag, als der Autor selbst.

Die teilweise völlig andere Sicht der Dinge ist interessant und unleugbar ist der Verfasser Harich ein hoch intelligenter Mann, der absolut auf der Höhe der aktuellen Philosophie, aber nicht immer auf der des Alltagslebens stand.

Und doch gehören gerade diese zwei Bücher zusammen, nicht unbedingt wie Kain und Abel, eher vielleicht wie Faust und Mephisto oder, einfacher ausgedrückt, wie erst gleichgesinnter Freund und dann entzweiter Gegner.

Der Beweis der Zusammengehörigkeit für mich ist, dass beide ähnliche politische Ausgangspunkte im Leben haben und auch nach der Wende ihren linken politischen Auffassungen treu geblieben sind.

Wir alle wissen, dass es mit der Wahrheit so eine schwierige Sache ist, denn objektiv sieht der einzelne Mensch die Realität um sich herum anders, als sein Partner, sein Freund, der Nachbar oder gar der Chronist.

 

Bereits im 16.-17. Jahrhundert rieten die Philosophen (z. B. Descartes):

De omnibus dubitare – An allem ist zu zweifeln.

Und daraus folgt:

Cogito ergo sum – Ich denke, also bin ich.

Diese beiden Sprüche haben sich mir eingeprägt, denn sie helfen die Aussagen auch in der heutigen Zeit nicht nur anzuzweifeln, sondern auch durch selbständiges Denken zu überprüfen um vielleicht zu Wahrheit zu finden?

 

*) Walter Janka (1914-1994), international bekannter Dramaturg der DEFA und Geschäftsführer im Aufbauverlag der DDR

 

**) Wolfgang Harich (1923-1995), bekannter Journalist und Philosoph (Professor an der Berliner Universität) in der DDR, vor seiner Verhaftung Cheflektor bei Janka im Aufbauverlag.

 

Der – aufhaltsame – Aufstieg des alternativen Faschismus in Deutschland

Kürzlich las ich den Krimi ‚Lunapark‘ von Volker Kutscher. Der Autor hat interessanter Weise diese Geschichte ins Jahr 1934 verlegt, also kurz nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland. Beim Lesen drängte sich mir der Gedanke auf: Vielleicht steht uns mit der neuen rechten Massenbewegung der AfD ein neues 1933 bevor?

Es ist doch bedrückend, wenn man sich diese Ereignisse in die Gegenwart hineindenkt, wie die Menschen sich winden, sich beugen müssen, um nicht Opfer des Systems zu werden. Und das bereits sofort mit Beginn der Machtübernahme! Man kann sich vorstellen, wie das 1934 weitergegangen ist. Die kritischen, aufrechten Menschen, die sich nicht beugen wollten, wurden entweder eingesperrt, gefoltert, getötet oder gebrochen und zu Angepassten, Mitläufern oder gar Karrieristen gemacht.

Man denkt automatisch darüber nach, wie es wohl aussehen könnte, wenn die AfD ans Ruder kommen würde. Und das könnte vor allen Dingen auch deshalb klappen, weil es ja keine Kommunisten, im weitesten Sinne, mehr gibt und damit deren stärkster Gegner fehlt.

Der Kapitalismus hat mit hervorragender Hilfe der, sich selbst überschätzenden, Personenkult liebenden, kommunistischen Führer, ihren einzigen Gegner beseitigt oder doch zumindest so weit zersplittert, dass eine echte Gefahr von links, also der Seite, die die Ausbeutung abschaffen will, für die reichen Lenker der Politik, nicht mehr droht. Diese superreichen Strippenzieher hinter den Kulissen werden von den meisten Medien als Idole, Superstars oder schlechthin als Vorbilder dargestellt, auch wenn sie eigentlich Verbrecher sind. Die Journalisten nehmen dabei billigend in Kauf, dass sich dadurch eine faschistische Bewegung viel schneller wieder breitmachen und dann sogar die politische Macht übernehmen kann.

Deutschland steht politisch am rechten Rand, auch wenn fast alle – Politiker, Medien, Parteien (abgesehen von der Linken) – das Gegenteil behaupten.

Und doch ist dieser Aufstieg des Faschismus aufhaltbar, wenn sich die gewöhnlichen Menschen gegen diese Gefahr verbünden könnten.

Dann müsste auch der sinnvolle Slogan:

Nie wieder Krieg!

kein Traum bleiben.

Aus heutiger Sicht auf gerade den 2. Weltkrieg zurückzublicken ist notwendiger denn je, weil die, die sich in der Gegenwart öffentlich wirksam äußern können, den Eindruck vermitteln, dass Kriege nach wie vor notwendig und unvermeidbar sind. Eine derartige Auffassung ist doch nur für die übermächtigen Unternehmen gewinnbringend, während alle anderen Menschen darunter leiden müssen. Jedes einzelne Kriegsopfer ist eins zu viel, denn hinter jedem steht ein Schicksal.

Warum, fragt man sich, glauben dennoch viele Menschen den irreführenden, verlogenen, falschen Ideologien der Besitzenden? Wohl auch, weil skrupellos vermarktete Bestseller falsche Denkweisen vermitteln und die Köpfe der Menschen mit niveaulosen Inhalt verstopfen. Gewissen und Verantwortung für das Leben der Menschen werden bedenkenlos durch die Gier nach Profit ersetzt.

Zur Philosophie – Die Menschen.

Die Fünfte Kraft – eine, Gleichgesinnte integrierende, Organisation – ‚Die Menschen‘.

In den bürgerlichen Demokratien existieren drei traditionelle Gewalten: die Legislative (gesetzgebende Gewalt), die Judikative (Rechtsprechung) und die Exekutive (ausführende Gewalt). Anfang des 20. Jahrhunderts kam die liberale Presse als sozusagen Vierte Kraft dazu. Diese Presse

war ein Gegengewicht, das Fehlentwicklungen der Demokratie anprangern konnte. Das ist aber heute leider nicht mehr der Fall, weil diese Kraft auch nicht mehr unabhängig ist, sondern nur noch im Interesse der durch Besitz Mächtigen berichten. Der beste Beweis dafür ist die ständig wiederkehrende Kriegshetze, wofür heute auch schonungslos der Terrorismus genutzt wird.

Was also kann man dem entgegensetzen?

Stefan Heym hat es nach 1945 in den USA mit der Organisation ‚National Union Against Depression (Nationaler Bund gegen Unterdrückung)’ versuchen wollen. Dabei wurde er von dem Präsidentschaftskandidaten Henry Agard Wallace und dem Gründer des Daily Compass Ted Thackrey unterstützt. Sie schrieben damals: Es ist die einzige zukunftsträchtige Idee auf der linken Seite des politischen Zentrums.

(s. Stephan Heym ‚Nachruf‘ Seite518-519

Der spanische Journalist Ignacio Ramonet (1943), Ehrenpräsident von Attac und Mitorganisator des

Weltsozialforums hat das so formuliert: ‚Deswegen ist es nötig, eine »fünfte Gewalt« zu schaffen. Diese darf nicht aus den Medienapparaten entstehen. Sie muß an Basisbewegungen orientiert und von Regierungen unabhängig sein. Sie muß von Journalisten aufgebaut werden, von Intellektuellen und von Bürgern. Diese neue Kraft ist notwendig, um die ausufernde Macht der Medienimperien zurückzudrängen.

Die Menschheit braucht dringender denn je diese ‚fünfte Gewalt’, den ‚Bund gegen Unterdrückung’ oder eben die, Gleichgesinnte integrierende, Organisation ‚Die Menschen’.

Die Gemeinsamkeiten stehen fast alle auch im Grundgesetz der Bundesrepublik. Die bürgerliche Demokratie ist eine Errungenschaft der Menschen, die aus Kriegen, Revolutionen und Klassenkämpfen hervorgegangen ist und von einer breiten Bevölkerungsgruppe – Arbeitern, Angestellten, Handwerkern und Kleinindustriellen bis hin zu fortschrittlichen kapitalistischen Unternehmern – akzeptiert und getragen wird.

Sie gilt es gegen alle reaktionären Kräfte zu schützen.

Aber wo bleibt die Revolution? Gibt es dann keine mehr?

Das alles ist heutzutage immer und ausschließlich ein internationales Problem. Das zeigt gerade die Entwicklung in Afrika. Revolutionen, Aufruhr, Terror, Krieg wird es weiter geben, wenn es keine Organisation schafft für die Menschen in jedem Fleckchen der Welt Kriege zu verhindern und vernünftige Lebensbedingungen zu schaffen.

Mensch 08-15 Ein Gedicht.

Nur in den Bergen liegt Schnee.

Hunger tut nicht sehr weh.

Indira stirbt, sie ist erst zehn,

Einzige Tochter vom Mensch 08-fünfzehn.

 

Freiheit – kommt mit roher Gewalt.

Die Frau wird getötet von fremder Gestalt.

Machtlos muss der Mann es seh’n.

Aus ist’s mit dem Mensch 08-fünfzehn.

 

Ab jetzt lässt er es krachen.

Sperrt weit auf seinen Rachen.

Verschluckt Häuser und noch wen?

Na wieder den Mensch 08-fünfzehn.

 

Erschauern und Beben.

Tränen für jedes Leben.

Auch die Zeitung riskiert deren zehn.

Und schreibt schnell wieder 08-fünfzehn.

 

Anderen passt das vorzüglich.

Das ist Grund nun genüglich.

Jetzt sollte es doch einfach geh’n

Zu verführ’n den Mensch 08-fünfzehn.

 

Die Presse ruft nach Rache.

Ist das alles nur Mache?

Wir wollen Köpfe rollen seh’n!

Schreit auch der Mensch 08-fünfzehn.

 

Das Geld – befiehlt Krieg.

Er – verspricht schnellen Sieg.

Es – verliert nicht nur een Beehn –

Der Mensch 08-fünfzehn.

 

Sie geifern weiter über Recht und Freiheit

Und meinen doch nur ihre eigene Geilheit

Sich beim Geld hinten rein zu drehn.

Scheiß auf den Mensch 08-fünfzehn.

08-15 2004

Mensch 08-15 wird überarbeitet

Diese, am 6.7.2004  eröffnete 1. Webseite ‚Mensch 08-15‘ (www.mensch0815.de), auf die auch von  Max Balladu (maxballadu.blog oder maxballadu@wordpress.com) hingewiesen wird, befindet sich zur Zeit im Umbau. Sie wird nicht mehr die Beiträge der anderen Webseite maxballadu.blog wiederholen, sondern, wie ursprünglich gedacht, sollen dann auf mensch0815.de, alle anderen Gedanken im Interesse des sogenannten gewöhnlichen Menschen erfolgen, z. B. die Gedanken zu einer alle demokratischen Gruppen vereinigenden Organisation, die vorerst ‚Die Menschen‘ heißen soll.