zu Buch 5

Rezension zum Roman von Max Balladu ‚Alltagswahnsinn oder Einem Ingeniör ist nichts zu schwör‘ – Messwartengeschichten Teil 1

Kritik: Wiederholungen können auch spannend sein.

Obwohl der Autor selbst gleich bei der Zusammenfassung auf die Wiederholungen von Situationen, die er bereits in anderen Romanen verwendet hat, hinweist, kann man doch unbeschwert und mit Spannung diese mehr oder weniger besonderen Vorkommnisse ein zweites Mal lesen, weil sie auf neue Art in andere Rahmengeschichten eingebettet wurden.

Im Gegenteil, ich fand es besonders interessant zu sehen, wie der Autor die offensichtlich weitestgehend der Realität entsprechenden Störungen der Anlagen mit den fiktiven Aktionen der Geheimdienste verknüpft hat, denn offensichtlich schrieb Balladu, nach eigener Aussage, zuerst diese Messwartengeschichten.

Bemerkenswert ist ebenso das deutlich spürbare Bemühen des Autors, die für die meisten Leser fremde Handlungsumfeld und die dort ablaufenden Prozesse und Zusammenhänge, für jeden unterhaltsam und verständlich zu machen.

Noch deutlicher, als in den älteren Romanen von Balladu, wird bei diesem Buch klar, dass er sich mit den Handlungsorten, und den sich dort abspielenden Ereignissen, gut auskennt.

Wie immer ist der Autor bemüht, politisch Stellung zu beziehen.

Die vorangestellten Vierzeiler sind Geschmacksache. Einige fand ich ganz treffend.

Bewertung:

  1. Inhalt, Story (Faktor 1): Die vielfältigen Aufgaben, Schwierigkeiten und Problem des Personals beim Betrieb einer Chemieanlage, sind in kurzen Geschichten interessant und unterhaltsam dargestellt.

Bewertung: 4

  1. Der Sachverhalt (Faktor 1) und die Situation der Hauptpersonen wurde trotz der für die meisten Leser fremden Umgebung anschaulich, einfach und für jeden verständlich geschildert. Beides entspricht – nach meinen eigenen Erkenntnissen – der Realität.

Bewertung: 5

  1. Der Stil (Faktor 1) ist flüssig, fast nie Der Vorteil von Erzählungen ist, dass man auch mal eine überspringen kann, ohne gleich den Faden zu verlieren.

Bewertung: 4

  1. Recherchen (Faktor 0,5)überzeugen und rufen keinen Widerspruch beim Leser hervor.

Bewertung: 3

  1. Die Handlungsorte (Faktor 0,5) und vor allen Dingen die Störungen sind sehr gut beschrieben.

Bewertung: 4

  1. Kritische Aspekte zur existierenden Realität, zur Politik, zum Leben der Menschen und Hinweise zum Bessermachen (Faktor 1): Es sind in fast jeder Story gute Ansätze dazu vorhanden.

Bewertung: 4

Summe der Bewertung: 4